Ein Portrait von Olinda Tupinambá. Olinda Gesicht und Körper sind blau bemalt, die Augen sind heller geschminkt. Sie hat dunkle Haare, die zurückgebunden sind und trägt um die Arme weißgelbe Blumen. Sie steht im Freien und blickt nach links.

WHERE RIVERS MEET

Lilly Baniwa, Ziel Karapotó, Olinda Tupinambá

Amazonas, Alagoas, Bahia

Im Rahmen des diesjährigen Festival Theaterformen begegnen sich Lilly Baniwa, Ziel Karapotó und Olinda Tupinambá in Hannover. Die drei Künstler*innen verbinden sich mit der Stadt, ihren Landschaften sowie den Flüssen Ihme und Leine. Ihre interdisziplinären künstlerischen Praktiken reichen dabei von Performance und Film bis hin zu Installation und Aktivismus. Ausgehend von dem Verständnis, dass wir nicht außerhalb der Natur stehen, sondern ein Teil von ihr sind, erkunden sie alternative Formen von Kinship, die über die menschliche Ebene hinausgehen – ein Perspektivenwechsel, der unsere Beziehung zur Umwelt neu verhandelt und zu einem tieferen Verständnis von Verflechtungen führt. WHERE RIVERS MEET widersetzt sich der westlichen Logik, Flüsse und die Natur auf eine Ressource zu reduzieren, die ausgebeutet, konsumiert und benutzt werden kann. Im Zentrum steht Indigenes Wissen über Flüsse, die Träger von Erinnerung, Wissen und Beziehungen sind.

WHERE RIVERS MEET wird kuratiert von Jacqueline Azarmi Eskandani (Jacq) und Jamille Pinheiro Dias.
 

Folgende Veranstaltungen sind Teil des WHERE RIVERS MEET-Programms:

Sa, 21.06. 
Currents

So, 22.06. 
We Are Rivers

Mo, 23.06.
Salon K: Cultural Reforestation

Sa, 28.06. & So, 29.06.
Confluences

 

Lilly Baniwa ist eine Indigene Schauspielerin, Performerin, Künstlerin und Forscherin aus dem Amazonasgebiet. Zu ihren jüngsten Performances gehören SER-UMA-NÓS (BEING-US-HUMAN) und Antes do tempo existir, die sie sowohl entwickelt hat als auch performt. Zu ihren neuesten Projekten gehören das Videoperformance-Manifest Lithipokoroda und der Workshop IPerformatividades Identitárias.

Ziel Karapotó ist ein multidisziplinärer Künstler, Kurator und Filmemacher. Seine künstlerische Praxis und Forschung ist geprägt von der Auseinandersetzung mit Indigener Poesie, Identitätsbezeugungen und dem Rassismus gegenüber Indigenen Gemeinschaften. Im Jahr 2024 war er einer von drei Indigenen Künstler*innen, die Brasilien auf der 60. Biennale von Venedig mit dem Werk Cardume II (Schule der Fische II) vertraten. Zu seinen wichtigsten audiovisuellen Arbeiten gehören der Kurzfilm The Word Became Flesh (2019), der Dokumentarfilm Speeches of the Earth (2021) und der Kurzfilm Paola (2022).

Olinda Tupinambá ist eine multidisziplinäre Künstlerin mit einem Abschluss in Sozialer Kommunikation. Sie ist Kulturschaffende, Performerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihren Körper als politischen Körper einsetzt – einen Körper, der sich verwandelt, um von anderen möglichen Welten zu sprechen, umweltpolitische Themen sichtbar zu machen und die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu diskutieren, das ein wiederkehrendes Thema in einigen ihrer Arbeiten ist. Seit Ende 2015 arbeitet sie im Bereich der audiovisuellen Medien und produzierte und führte Regie bei zehn unabhängigen Filmen aus den Bereichen Dokumentarfilm, Fiktion und Performance.

Jacqueline Azarmi Eskandani (Jacq) lebt in Berlin und arbeitet als Kurator*in. 2020–2024 war Jacq als Mitarbeiter*in der künstlerischen Leitung für das Festival Theaterformen tätig und wirkte in dem Rahmen auch an den Projekten Ein Stadtlabor zu Klimagerechtigkeit, A Gathering in a Better World, A Sign for the Future und KO'EYENE mit. Zuvor arbeitete Jacq u.a. in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am HAU Hebbel am Ufer und für das Produktionsteam von Tanz im August. Jacqs Interesse gilt insbesondere künstlerischen Praktiken und Themen, die für marginalisierte Communities von Bedeutung sind sowie einer diskriminierungskritischen Praxis des Kuratierens.

Jamille Pinheiro Dias ist Dozentin und Direktorin des Zentrums für Lateinamerika- und Karibikstudien an der Universität London. Ihre Forschungsschwerpunkte befassen sich mit kultureller Produktion im Amazonasgebiet, Umweltgeisteswissenschaften, Indigene Künste und Fragen der Übersetzung im Zusammenhang mit Lateinamerika mit Schwerpunkt Brasilien.


Angaben zur Produktion

Mit Lilly Baniwa, Ziel Karapotó, Olinda Tupinambá Kurator*innen Jacqueline Azarmi Eskandani (Jacq), Jamille Pinheiro Dias Foto Lila Rodrigues