Eine Szene aus dem Stück “Magic Maids” von Eisa Jocson & Venuri Perera: Das Foto zeigt Venuri Perera auf der Bühne. Venuri trägt die langen braune Haare offen und hat ein langärmiges, knielanges Kleid aus Spitze an. Sie ist barfuß und wedelt mit jeweils zwei Besen in der Hand. Zwischen den Beinen hat sie einen weiteren Besen eingeklemmt. Im Hintergrund stehen unterschiedliche Besen nebeneinander an der Wand. Davor steht Eisa Jocson, die von der Seite zu sehen ist. Sie hält ebenfalls zwei Besen in den Händen sowie einem Besen zwischen den Beinen.
Eine Szene aus dem Stück “Magic Maids” von Eisa Jocson & Venuri Perera: Das Foto zeigt Eisa Jocson und Venuri Perera auf einer Bühne, die in rotes Licht getaucht ist. Beide performen jeweils mit mehrere Besen, die sie wie Flügel tragen. Zwischen den Beinen haben sie jeweils einen weiteren Besen geklemmt. Sie stehen sich gegenüber und scheinen ekstatisch zu tanzen. Beide tragen ihre lange braune Haare offen und haben dunkle Kleider an.
Eine Szene aus dem Stück “Magic Maids” von Eisa Jocson & Venuri Perera: Das Foto zeigt Eisa Jocson auf der Bühne, die mit weißem Scheinwerferlicht beleuchtet wird. Eisa hält in beiden Händen jeweils einen Besen mit langem dünnem Stiel und streckt die Arme zur Seite aus. Zwischen den Beinen klemmt ein weiterer Besen. Dabei blickt sie nach oben. Eisa trägt die langen dunklen Haare offen und trägt ein schwarzes Oberteil sowie eine schwarze Strumpfhose, beides aus Spitzenstoff, mit Knieschonern. Um die Hüften hat sie einen weißen Stoff gebunden. Im Bildhintergrund sind mehrere unterschiedliche Besen zu sehen, die nebeneinander an der Wand stehen. Davor steht Venuri Perera.

Magic Maids

Eisa Jocson & Venuri Perera

Manila & Amsterdam

„Die Hexe“ und „das Hausmädchen“ sind beides mythenumwobene Frauenfiguren – verachtet und gefürchtet zugleich, sind sie Pole derselben misogynen Matrix. Auch heute noch taucht häufig der Vorwurf der Hexerei im Kontext der Stigmatisierung von Arbeitsmigrant*innen auf. In ihrer Tanzperformance Magic Maids arbeiten Eisa Jocson und Venuri Perera das erste Mal zusammen und schaffen in einem Abend aus Tanz, Magie und Kampf, Raum für die unerhörten Geschichten von Hausangestellten auf den Philippinen, in Sri Lanka und Indonesien. Ausgehend von der europäischen Hexenverfolgung machen sie frauenverachtenden Machtstrukturen den Kehraus und legen mit diesem Reinigungsritual die Unsichtbarkeit von Care-Arbeit frei. Der Besen wird so vom stummen Zeugen der Unterdrückung zum Symbol des feministischen Widerstands erhoben.

 

Eisa Jocson ist zeitgenössische Choreografin, Tänzerin und Bildende Künstlerin mit Lebensmittelpunkt in Manila. Mit ihren Arbeiten ​enthüllt sie die Körperpolitik in der Dienstleistungs- und Unterhaltungsindustrie aus der einzigartigen sozioökonomischen Perspektive der Philippinen und untersucht, wie und unter welchen Bedingungen sich Körper bewegen. In all ihren Werken, die von Pole Dance über Macho Dancing bis hin zur Hostess-Arbeit und Disney-Prinzessin reichen, ist Kapital die treibende Kraft hinter der Bewegung, die den Körper in räumliche Geografien drängt. 2019 gewann sie den Hugo Boss Asia Art Award und erhielt 2023 den Tabori Award International in Deutschland.

Venuri Perera ist Choreografin, Performancekünstlerin, Kuratorin und Pädagogin aus Colombo, Sri Lanka, mit Lebensmittelpunkt in Amsterdam. In ihren  Solo- und kollaborativen Arbeiten beschäftigt sie sich mit gewaltvollem Nationalismus, Patriarchat, Grenzritualen, kolonialem Erbe und Klasse. Sie erforscht die Machtdynamiken von Blicken und Opazität durch performative Experimente in Theatern, Galerien und im öffentlichen Raum. Venuri Perera konzipiert und kuratiert seit 2016 Programme der Colombo Dance Platform, mit Unterstützung des Goethe-Instituts Colombo.


Angaben zur Produktion

Konzept, Gestaltung, Dramaturgie, Performance Eisa Jocson, Venuri Perera Lichtgestaltung Ariana Battaglia Musikalische Komposition Soraya Lutangu Bonaventure Künstlerische Beratung Rasa Alksnyte, Tang Fu Kuen Text-Beratung Ruhanie Perera Spirituelle Beratung Nenet Ocson Babaylan-Vaigaland Creative Presence Arco Renz Dramaturgische Unterstützung Anna Wagner, Alexandra Hennig Produktionsberatung Sandro Lunin Technische Produktionsleitung Seok Hui Yap Producer Katja Armknecht, Anne Kleiner Produktionsmanagement Greta Katharina Klein, Paula Elena Noack Produktion Künstler*innenhaus Mousonturm Fotos Jörg Baumann

In Koproduktion mit Frascati Producties (unterstützt durch Ammodo), Tanzquartier Wien, HAU Hebbel am Ufer, SPRING Performing Arts Festival, Festival Theaterformen, DDD - Festival Dias da Dança, Kampnagel, Arsenic - Centre d’art scénique contemporain, La briqueterie CDCN du Val-de-Marne, Points Communs - nouvelle scène nationale Cergy-Pontoise / Val d’Oise, Maillon, Théâtre de Strasbourg – Scène européenne and Esplanade – Theatres on the Bay. 

Gefördert im Rahmen des Bündnis Internationaler Produktionshäuser durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Das Projekt wurde mit Residenzen unterstützt durch die Kaserne Basel, das Puón Institute Philippines, das Goethe-Institut Sri Lanka, Dance Nucleus in Kollaboration mit dem Studio Plesungan als Teil der ARTEFACT Creative Residency und durch das Colomboscope Contemporary Art Festival 2024.

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, so wie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

Unser Dank gilt den wunderbaren Frauen, die großzügig ihr Wissen und ihre Geschichten zu Arbeit, Care und Magie mit uns geteilt haben.