APHASIA
Jelena Jureša
Gent
Jelena Jureša lässt uns eintauchen in die Atmosphäre eines Nachtclubs in einer Nachkriegsregion. Plötzlich erkennt eine Frau den DJ als einen Kriegsverbrecher, der nie verurteilt wurde, und hinterfragt das kollektive Schweigen, das Verbrechen so oft umgibt. APHASIA* ist alles gleichzeitig: ein energiegeladenes Konzert, ein Archivfilm, ein DJ-Set und ein Tanzsolo, unterbrochen von den Erinnerungen der Erzählerin, die über die „Monster und uns" nachdenkt. Gemeinsam mit den Musikern Alen und Nenad Sinkauz und der Tänzerin und Schauspielerin Ivana Jozić setzt sich Jureša mit den Begriffen der Täter*innenschaft und der Mitschuld auseinander, indem sie live mit der Position der Zuschauenden experimentiert. Was bedeutet es, Zeug*in zu sein? Welche Verantwortung ergibt sich daraus? Jelena Jureša skizziert die Kriegsbilder in unseren Köpfen, ohne sie jemals auf der Leinwand zu zeigen, und zerlegt sie bis ins Detail. Geflüster, Gerüchte über Täter*innen, Kompliz*innenschaft und Gewalt; jede Revolution, jeder Genozid hat seinen Soundtrack.
Die Künstlerin und Filmemacherin Jelena Jureša wurde in Jugoslawien geboren. In ihren Filmen, Fotografien und Videoinstallationen beschäftigt sie sich mit Fragen der kulturellen Identität, des Geschlechts, des politischen Erinnerns und Vergessens und der kollektiven Gewalt. Sie stellt historische und politische Erzählungen in Frage und versucht, allgemeine Vorstellungen davon, was wahr ist, aufzubrechen. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, zum Beispiel im Argos-Zentrum für audiovisuelle Kunst in Brüssel, der Halle für Kunst & Medien in Graz und im Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad.
*Der medizinische Begriff Aphasie beschreibt die Unfähigkeit zu sprechen oder die richtigen Worte zu finden.
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In DGS: APHASIA
Angaben zur Produktion
Konzept, Regie Jelena Jureša Kreation, Performance Ivana Jozić, Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz Musik Alen and Nenad Sinkauz Choreografie Ivana Jozić, Quan Bui Ngoc Text Adaptation Asa Mendelsohn, basierend auf einem Monolog von Barbara Matejčić (Aphasia Film & Filminstallation, 2019) Dramaturgie Beratung Thomas Bellinck, Sara Oklobdžija Videokonzept, Redaktion Jelena Jureša Visuelle Effekte Dejan Šolajić Sound Design Hrvoje Pelicarić Bühnenbild Stef Stessel Licht Design Stef Stessel, Simon Neels Kostüm Anne-Catherine Kunz Kostümumsetzung Salvatore Pascapè Filmarchiv Royal Belgian Film Archive (CINEMATEK), Filmarchiv Austria, International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (ICTY), Österreichische Mediathek, ZDF Archiv Berlin Stimmtraining Patrick Campbell Scientific Advice Christophe Busch Technische Regie Simon Neels Technische Unterstützung Maxim Maes Programming Merel Vercoutere (Kaap) Projektkoordination Sandra Raes Oklobdžija (Robin), Rolf Quaghebeur (Kaap) Produktionsunterstützung Kaat Balfoort, Jachym Vandenabeele Übersetzung Andreas Jandl Übertitelung Yvonne Griesel Fotos Jelena K Vorgucin
Produziert von KAAP in collaboration with ROBIN Koproduktion Kunstenfestivaldesarts, ROBIN, De Singel, Workspacebrussels, Hannah-Arendt-Institut, Developed in Co-laBo (les ballets C de la B) Mit Unterstützung von Vlaamse Overheid, Royal Academy of Fine Arts (KASK), School of Arts of University College Ghent, MOUSSEM, Nomadic Art Centre Presentation Partners Kunstenfestivaldesarts, Kaaitheater, Kunstencentrum nona, Mechelen Brakke Grond, STUK, De Singel.