Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Die Köpfe der Performer*innen Edu O., Estela Lapponi, Jania Santos dicht beieinander und umgeben von Spiegeln, hinter denen sie sich verstecken und in denen sie sich teilweise spiegeln.

Nunca Mais Abismos

Edu O.

Salvador

Die Geschichte behinderter Menschen beharrt auf einer einzigen Erzählung von Gewalt und Ausgrenzung, die uns entmenschlicht. Unermüdlich werden behinderte Menschen daran erinnert, dass sie in Abgründe geworfen wurden. 
Nunca Mais Abismos (Nie wieder Abgründe) behauptet, dass wir die Orte, die wir besetzen, bereits verändern. Wir hinterfragen die wiederkehrende Entmenschlichung und erzählen eine alternative Geschichte, welche die Erfahrung von Behinderung alltäglich macht. Nunca Mais Abismos wurde vom Tänzer, Performer, Autor und Professor Edu O. in Zusammenarbeit mit anderen brasilianischen Künstler*innen entwickelt.
Das Konzept betrachtet Behinderung und Barrierefreiheit als ästhetische Elemente, die zur Wissensproduktion und künstlerischen Kreation beitragen. Ausgangspunkt sind die behinderten Körper der Performer*innen Edu O., Estela Lapponi und Jania Santos.

Nunca Mais Abismos ist eine performative Installation, die das Publikum zum Zuschauen, Mitmachen und Erkunden einlädt. Edu O. und sein künstlerisches Team haben drei verschiedene Aufführungsmodi entwickelt, die sich gegenseitig beeinflussen, aufeinander aufbauen und Raum zum Austausch schaffen: Nós (Wir/Uns/Knoten), Emergir (Auftauchen) und Silêncio (Stille/Ruhe).

Nós – Performance zum Mitmachen
Im Portugiesischen kann "nós" das Verweben von Fäden zu Knoten bedeuten, aber auch das Personalpronomen (wir/uns), das zeigt, dass wir nicht allein sind. Wir werden ein großes Netz weben, das aus vielen „nós de nós“ („Knoten von uns“) besteht. In dieser Performance laden wir das Publikum ein, mit uns zu weben und kleine Geheimnisse und Freuden des Lebens zu teilen: einen Tanz, ein Lied, eine Geschichte, ein Foto oder eine Zeichnung. Wir erforschen Begegnungen, die nonverbal und auf verschiedenen Sprachen stattfinden können. Besucher*innen sind zum Teilnehmen oder Zuschauen eingeladen.

Emergir – Performance
In Emergir (Auftauchen) präsentiert jede*r Künstler*in eine Performance, die deren Individualität offenbart und die von einem Netz aus Zuneigung des Kollektivs getragen wird, das sie davor bewahrt, in Abgründe abzutauchen. Das Kollektiv gibt den persönlichen Geschichten der einzelnen Performer*innen einen Raum und teilt diese intimen Momente mit dem Publikum.

Silêncio – Installation
Das, was wir Stille nennen, ist voller Geräusche von innen und außen. Wir bezeichnen mit Silêncio (Stille) den Raum, der frei von unserer Anwesenheit ist. Dennoch wird er von unseren Spuren und von denen, die ihn betreten, erfüllt. Es ist ein Moment der Ruhe, in dem die Besucher*innen ihre Umgebung und deren Möglichkeiten erkunden können. Sie können sich einmischen, indem sie Knoten in das Netz knüpfen, auf unsere Fotos zeichnen oder einfach nur anwesend sind.

Beim Abspielen des Videos werden Daten an Vimeo übermittelt. Details finden Sie in der Datenschutzerklärung.


Angaben zur Produktion

Künstlerische Leitung, Konzept Edu O. Performance Edu O., Estela Lapponi, Jania Santos, Aldren Lincoln, Nei Lima, Thiago Cohen Technische Leitung, Fotografie, Video Aldren Lincoln Soundscape Estela Lapponi, Aldren Lincoln Produktionsleitung, Kostüm Nei Lima Produktionsassistenz Thiago Cohen Übersetzung, Produktionsassistenz Braunschweig Rodrigo Garcia Alves Persönliche Assistenz Débora Motta