Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Eine Theaterbühne mit einer Projektion des Satzes „Women, everywhere speaking in tongues.“ in blauer Schrift auf eine große Leinwand. Unterhalb der Projektion sind die Silhouetten mehrerer Mikrofonständer und einer Person zu sehen. Die Mikrofonständer sind so angeordnet, dass sie das Wort "TONGUE" bilden. Vor den Mikrofonständern befindet sich eine Person in gebeugter Haltung mit künstlich ausgestreckten Fingern.
Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Eine sitzende Person mit beiger Kleidung und Brille hält sich mit den Händen die Ohren zu. Zwischen ihren Beinen befindet sich ein Cello. Die Person ist in einem Kreis von leeren Mikrofonständern umgeben, die in Richtung ihres Kopfes zeigen.
Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Bühnensituation: In weißer Schrift wird „Picture a voice.“ Projiziert. Zwei weiße Personen zeigen auf die Schrift an der Wand

Metamorphoses

Manuela Infante & Michael De Cock

Santiago de Chile & Brüssel

Die Metamorphosen des griechischen Dichters Ovid erstrecken sich über 250 Sagen und sind eine Sammlung von Verwandlungsmythen: Frauen und Nymphen werden von Männern oder Göttern gejagt, in Pflanzen, Tiere, Felsen oder Wasser verwandelt und verlieren ihre menschlichen Stimmen. Dieses und andere Werke des westlichen Kulturkanons haben, historisch betrachtet, die binäre Unterscheidung zwischen menschlich und nichtmenschlich sowie zwischen Kultur und Natur geprägt. Manuela Infante dekolonisiert diese Szenen patriarchaler Gewalt und stellt die Frage, warum das Konzept des Menschen mit der Ästhetisierung von Ausschluss und Gewalt gegenüber Frauen einhergeht.

Es geht Infante aber nicht darum, ihnen ihre Stimme wiederzugeben, sondern darum, unsere Vorstellung der menschlichen Stimme als Trägerin von politischer Macht grundsätzlich zu hinterfragen. Deshalb erschafft sie ein „noise-play“, in dem die Stimmen live auf der Bühne bearbeitet werden. Sie verstricken sich – unheimlich und flüchtig – in endlose Echos und körperloses Bauchrednen, bis sich die Grenzen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Subjekten auflösen.

Manuela Infante ist Bühnenautorin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Musikerin. Sie ist bekannt für ihren szenischen Zugang zu komplexen theoretischen Themen. Infante erforscht verschiedene szenische Strategien, um den Begriff der Menschheit aus einer postkolonialen und geschlechtsspezifischen Perspektive zu hinterfragen. Manuela Infante sieht das Theater nicht (nur) als einen Raum, um Geschichten zu erzählen, sondern als ein Experimentierfeld, um Philosophie auf die Bühne zu bringen.

Michael De Cock ist Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler. Er ist seit der Spielzeit 2016/17 künstlerischer Leiter des KVS (Theater Brüssel). Unter seiner Leitung baut das KVS ein geschlechter-, generationen- und kulturübergreifendes Ensemble auf.

 

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Angaben zur Produktion

Regie Manuela Infante Originaltext Ovidius Konzept, Dramaturgie Manuela Infante Textadaption Michael De Cock, Manuela Infante Musik, Sound Design Diego Noguera Künstlerische Assistenz, Kostüme Dina Dooreman Mit Hannah Berrada, Luna De Boos, Jurgen Delnaet Bühne, Licht Andrés Poirot Visual Designer Pablo Mois Beleuchtung Dimi Stuyven Sound Steven Lorie Audiovisual Technics Gert Vanhyfte, Pier Gallen Dresser Nancy Colman, Heidi Ehrhart Inspizienz Lieven Symaeys Management Tanja Vrancken Übersetzung Anne Vanderschueren (FR) Michael De Cock (NL) Übertitelung Inge Floré Produktion KVS Koproduktion Fundación Teatro a Mil, La rose des vents - Scène Nationale Lille Métropole Villeneuve d’Ascq, Perpodium Distribution, Touring Saskia Liénard Fotos Danny Willems

Mit Unterstützung der Vlaamse Overheid, Région Hauts-de-France, Tax Shelter van de Belgische Federale Overheid