A Hole in Waiting
Calvin Ratladi
Pretoria
In A Hole in Waiting führt uns der Regisseur und Performer Calvin Ratladi unter Tage in die düstere Welt der Bergbauindustrie im postkolonialen Südafrika. Er erinnert an die Gräber tausender Menschen, die während des Zusammenbruchs des Apartheidsregimes durch die aggressive Ausbeutung von Bodenschätzen und Schwarzen Körpern ums Leben kamen. Die Bergbauindustrie hat das Apartheidsregime maßgeblich finanziert und auch heute kommen immer wieder Arbeiter*innen durch Minenunglücke oder während Streiks gegen die schlechten Arbeitsbedingungen ums Leben. Der Theaterregisseur und Schauspieler Calvin Ratladi kommt aus einer Familie, die über Generationen in diesen Minen gearbeitet hat – er ist der Erste, der einen anderen Weg eingeschlagen hat. A Hole in Waiting erzählt von den Bergarbeiter*innen, deren Geschichten sich in ihre Körper eingeschrieben haben und zollt jenen Respekt, die in dieser unwirtlichen Welt einer grausamen Vergangenheit gefangen sind. In Form einer theatralen Ausgrabung legt Calvin Ratladi das Ausbeutungssystem frei und versucht anhand von Ritualen und Klanglandschaften zwischen dem Körper und dem Boden zu vermitteln.
Calvin Ratladi arbeitet als freiberuflicher Produzent, Regisseur und Schauspieler unter anderem für The Calvin Ratladi Foundation, The South African Theatre Village, The William Kentridge’s und The Centre for the Less Good Idea. Seine Arbeiten widmen sich Fragestellungen rund um Identität, Körperpolitik und die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Er erhielt die erste Residenz für kreativen Austausch des Centre for the Less Good Idea in Johannesburg und des Teatre Lliure in Barcelona für das Jahr 2021.
Angaben zur Produktion
Mit Calvin Ratladi, Xolisile Bongwana Idee, Regie Calvin Ratladi Komposition Xolisile Bongwana Lichtdesign Mandla Mtshali Stage Management Dimakatso Motholo Bühnen- und Kostümbild Nthabiseng Malaka Fotos Andreas Greiner-Napp
Produziert in Zusammenarbeit mit The Centre for the Less Good Idea
Dieses Projekt wurde vom Teatre Lliure, Barcelona, mit einem "Ajuts a la Creació Carlota Soldevila"-Stipendium ausgezeichnet.