Nahaufnahme einer Hand, in die Sand hinein rieselt.

Stay a Little Longer (or How Did We Get Here?)

Noëmi Lakmaier

London

Eine Person sitzt im Schneidersitz, angelehnt an eine saubere weiße Wand, in einem Raum mit nur einer Tür und einem Fenster. Feiner Sand rieselt durch einen Riss in der Decke in ihre Handfläche. Er bedeckt sie langsam und beschwert ihren Körper. Eine starke Brise kommt auf, verwirbelt den Sand und verteilt ihn im Raum, der sich für einzelne Besucher*innen öffnet: Eine temporäre Gemeinschaft, die sich den unwirtlichen Umständen des Raumes widersetzt.

Einsamkeit, Nähe und Distanz - die Pandemie hat uns mit der Erfahrung äußerer Bedrohung und sozialer Isolation konfrontiert. Noëmi Lakmaier nimmt sich in der Performance diesen Themen und lässt zwei Körper in einer eigenartigen Umgebung zusammenkommen, zusammen sein, zusammen ausharren. Ein intimes Erlebnis, das vielleicht dem „social distancing“ etwas entgegen zu setzen hat.

Noëmi Lakmaier ist eine queere Künstlerin mit Behinderung. Ihre Arbeit erforscht Vorstellungen vom "Anderen", die vom Physischen zum Philosophischen, vom Persönlichen zum Politischen reichen. Die Beziehung des Individuums zu seiner Umgebung, die Identität und die Wahrnehmung des Selbst und des Anderen in der zeitgenössischen Gesellschaft sind Kerninteressen in ihrer überwiegend ortsbezogenen, live- und installationsbasierten Praxis.


Angaben zur Produktion

Konzept: Noëmi Lakmaier / Performance: Tamara Rettenmund

Produktion: Festival Theaterformen