Michael Turinsky pustet auf ein Papier-Schiffchen, das in einer kleinen, mit Wasser gefüllten Schüssel schwimmt.
Michael Turinsky kniet in einem grünen Spotlight. Der Hintergrund ist dunkel.
Michael Turinsky baut konzentriert eine Modelleisenbahn auf.

Precarious Moves

Michael Turinsky

Wien

Wie setzt sich ein Körper in Bewegung, dort, wo das Verhältnis zwischen dem Körper und dem, was ihn umgibt, als grundlegend prekäres, verletzliches aufscheint? Als eines, das nur allzu leicht aus dem Gleichgewicht gerät und in dem wir an so manche Grenze stoßen? In Precarious Moves setzt Michael Turinsky seine Untersuchungen choreografischer Gesten im Entwerfen handlungspolitischer Ästhetiken fort. 

Im Zentrum des Solos steht die Befragung sowohl persönlicher als auch kollektiver Bedürfnisse und Notwendigkeiten in Bezug auf Mobilität und Mobilisierung. Von der Erfahrung körperlicher Behinderung ausgehend knüpft Turinsky einmal mehr an das Konzept der „Crip Time“ an, in einem (Auf-)Begehren gegen das Diktat der Einpassung von Körpern in die systemischen Regime der hegemonialen Mobilitäts- und Mobilisierungskulturen. Changierend zwischen Organischem und Organisation entfaltet sich Precarious Moves als Erkundung jener seltsamen Schleife, die den Körper mit der sinnlichen Welt, durch die er sich bewegt, verbindet.

Michael Turinsky lebt und arbeitet als Choreograf, Performer und Theoretiker in Wien. Sein Interesse gilt zum einen der eingehenden Auseinandersetzung mit der spezifischen Phänomenologie des als „behindert“ markierten Körpers und zum anderen der rigorosen Auseinandersetzung mit Diskursen rund um die produktive Spannung zwischen Politik und Ästhetik.


Angaben zur Produktion

Konzept, Choreografie, Performance: Michael Turinsky / Musik: Tian Rotteveel / Bühne, Kostüme: Jenny Schleif / Licht: Sveta Schwin / Fotos, Videos: Michael Loizenbauer / Dramaturgische Beratung: Gabrielle Cram / Übersetzung: Karen Witthuhn / Produktion: Anna Gräsel und groundworkers.at

Koproduktion: Tanzquartier Wien, HAU Hebbel am Ufer / Unterstützt durch Kultur Stadt Wien, BMKOES