Die hier ausgewiesenen Veranstaltungen der p-bar finden jeweils im Anschluss an die Proben um 21.00 Uhr im Rebenpark statt. Eintritt frei.
18. April Chor-K�rper als szenisches Verfahren. K�rper- und Gesellschaftsbilder.
Die griechische Trag�die war eng verkn�pft mit dem politischen Alltag, den rhetorisch-argumentativen Darstellungsweisen einer Gesellschaft, die das Theater als zentrales Medium brauchte, um die innen- und au�enpolitischen Krisen einer werdenden Weltmacht zu reflektieren. Am Anfang und im r�umlichen Zentrum dieser Theaterform steht der Chor. Der Vortrag untersucht theaterhistorische Beispiele unterschiedlicher Chorkonzepte der letzten 100 Jahre und deren jeweilige K�rper- und Gesellschaftsbilder.
Prof. Hajo Kurzenberger ist Professor f�r Theaterwissenschaft und Theaterpraxis im Studiengang Szenische K�nste der Stiftung Universit�t Hildesheim und Direktor des Instituts f�r Medien und Theater. Der Theaterchor ist seit vielen Jahren Schwerpunkt seiner Forschung und Ausgangspunkt zahlreicher Projekte mit seinen StudentInnen. Er arbeitet als Produktionsdramaturg in Basel, Berlin, Z�rich und Hamburg.
25. April Die griechische Trag�die � kritisches Ged�chtnis der Demokratie
Die klassischen Trag�dien waren keine Theaterst�cke im Sinn des modernen Kulturbetriebs, sondern eingebunden in den kultur-politischen Kontext des autonomen Stadtstaats. Sie sind Teil der �ffentlichen Diskussion der Legitimationsprobleme der jungen Demokratie, die sich noch nicht an �lteren Vorbildern orientieren konnte. Die hier erstmals in unserer Geschichte auftretende und sogleich intensiv reflektierte Gefahr der �Machbarkeit von allem� l�sst die Trag�die zum Ged�chtnis von Herkunft und Grenzen des Prinzips Freiheit werden � darin liegt ihre bis heute fortwirkende kritische Potenz.
Prof. Claus-Artur Scheier ist Professor f�r Philosophie an der Universit�t Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig mit den Forschungsschwerpunkten Klassische Philosophie und Philosophie der Kunst.
9. Mai �Die Perser� � Zeit, Erz�hlung und Erinnerung
Die aischyleischen �Perser� sind die einzige erhaltene griechische Trag�die mit einem zeitgeschichtlichen Sujet � die Ruinen des Persersturms sind noch sichtbar, als das St�ck uraufgef�hrt wird. In einem �close reading� diskutiert der Vortrag die besonderen Zeit- und Erz�hlstrukturen des St�ckes und interpretiert die ihm eingeschriebene Reflexion �ber Erinnerung.
Prof. Jonas Grethlein ist Professor f�r Klassische Philologie an der Universit�t Heidelberg und ver�ffentlichte zuletzt �Das Geschichtsbild der Ilias. Eine Untersuchung aus ph�nomenologischer und narratologischer Perspektive�.
16. Mai Eine Frage der Haltung: Das Lehrst�ck Brechts und die Sprache Heiner M�llers
Bertolt Brechts Lehrst�ck-Konzeption mit ihrer politischen und �sthetischen Erprobung von Haltungen und Heiner M�llers widerst�ndige und produktiv provozierende Theaterkonzeption sind die Ausgangspunkte dieses Vortrags. Beide Autoren fordern eine politische Haltung gegen�ber dem Text und dem Theater und stellen somit die Frage nach den M�glichkeiten und letztlich der Wirksamkeit von Theater. Aus Anlass der Braunschweiger �Perser�-Inszenierung auf der Grundlage von Heiner M�llers Textfassung und mit Bezug zum Brechtschen Lehrst�ck soll die Aktualit�t dieser Aspekte �berpr�ft werden.
Prof. Florian Va�en ist Professor f�r neuere deutsche Literatur an der Universit�t Hannover und Leiter des Studiengangs Darstellendes Spiel, arbeitet in Theorie und Praxis mit Brechts Lehrst�cken und Heiner M�llers synthetischen Theaterfragmenten.
23. Mai Der Atem der B�rger:
23. Mai Der tragische Chor als Erfindung einer demokratischen Gemeinschaft
Wenn auch die Protagonisten professionelle Schauspieler waren, der Chor seinerseits bestand aus B�rgern. Die B�rger, die zu Choreuten bestimmt wurden, waren freigestellt von allen anderen ihrer politischen und milit�rischen Aufgaben. Singen und Tanzen in einem tragischen Chor war das Betreiben von Politik, das Agieren als B�rger, und nicht nur die Repr�sentation des Politischen in einer mimetischen Distanzierung. Sophie Klimis untersucht in ihrem Vortrag den gesellschaftsbildenden Aspekt des Trag�dienchors und betrachtet den Chor als ein performatives Instrument zur Konstitution athenischer Identit�t, das in der gemeinsamen Performance sicht- und erlebbar einen rituellen wie erzieherischen Effekt erzielte. Prof. Sophie Klimis lehrt antike Philosophie an den Facult�s Universitaires Saint Louis de Bruxelles. Sie setzt sich mit den Mitteln der Interdisziplinarit�t mit der Rezeptionsgeschichte und Interpretationsmethoden antiker Mythen und Trag�dien auseinander. Sie ver�ffentlichte zuletzt �Arch�ologie du sujet tragique�
Prof. Sophie Klimis lehrt antike Philosophie an den Facult�s Universitaires Saint Louis de Bruxelles. Sie setzt sich mit den Mitteln der Interdisziplinarit�t mit der Rezeptionsgeschichte und Interpretations-methoden antiker Mythen und Trag�dien auseinander. Sie ver�ffentlichte zuletzt �Arch�ologie du sujet tragique�
30. Mai Tod und Volk �
30. Mai Das Beklagen milit�rischer Katastrophen von der griechischen Antike bis heute
Dieser Vortrag setzt Aischylos' St�ck in seinen antiken Kontext, den Folgen eines schrecklichen internationalen Krieges, und er�rtert die andauernde Wirkungskraft des St�ckes in modernen Auff�hrungen, die zur�ckzuf�hren ist auf den Stellenwert, den der Text Gef�hlen wie Schmerz, Angst, Verlangen nach Rache einr�umt – die seit jeher von milit�rischen und zivilen Verlusten verursacht worden sind. Prof. Edith Hall ist Professorin f�r Classics & Drama, Royal Holloway, University of London. Sie �bersetzte 1996 �Die Perser� neu ins Englische. Zuletzt ver�ffentlichte sie �Cultural Responses to the Persian Wars: Antiquity to the Third Millennium�.
Prof. Edith Hall ist Professorin f�r Classics & Drama, Royal Holloway, University of London. Sie �bersetzte 1996 �Die Perser� neu ins Englische. Zuletzt ver�ffentlichte sie �Cultural Responses to the Persian Wars: Antiquity to the Third Millennium�.