Die Figur des Weltverbesserers nimmt in Thomas Bernhards dramatischem Werk eine einzigartige Stellung ein. Wie viele seiner Protagonisten ist dieser ein alter, unverbesserlicher Misanthrop: erbarmungslos ironisch und entschlossen, mit seinen Gedanken zur Verbesserung der Welt alle und jeden zu konfrontieren. Was den Weltverbesserer so besonders macht, ist seine menschliche Schw�che.
Die Inszenierung des Prager Kammertheaters kommt einer psychologischen Versuchsanordnung gleich: Die Hauptrolle ist mit dem j�ngsten Protagonisten des Ensembles besetzt. Dramatische Klein- und Kleinstsituationen, die sich aus dem Zusammenspiel mit der �ber weite Phasen des St�ckes im w�rtlichen Sinne sprachlosen Figur der Frau ergeben, verwandeln das St�ck zu einem sich allm�hlich entfaltenden, durch Wendungen und R�ckf�lle immer wieder �berraschenden Psychogramm.
Bis im finalen Showdown mit dem Auftritt der ungeliebten Repr�sentanten von Universit�t und Stadt aus der Bernhardschen Kom�die � bei allem Humor � definitiv Ernst wird. F�r seine darstellerische Leistung als Weltverbesserer wurde Martin Finger �Schauspieler des Jahres 2006� und mit dem �Alfr�d Radok-Preis� ausgezeichnet.
Publikumsgespr�ch: im Anschluss an die Vorstellung. Eintritt frei.